Großbritannien und Indien: Revolutionäres Handelsabkommen besiegelt!

Großbritannien, Vereinigtes Königreich - Am 6. Mai 2025 haben Großbritannien und Indien ein umfassendes Freihandelsabkommen abgeschlossen, das nach mehr als drei Jahren intensiver Verhandlungen zustande kam. Premierminister Keir Starmer bezeichnete das Abkommen als das bedeutendste Handelsabkommen für Großbritannien seit dem Brexit und als Stärkung der bilateralen Allianz. Indiens Premierminister Narendra Modi nannte die Vereinbarung „ehrgeizig und für beide Seiten vorteilhaft“.
Das Hauptziel der Vereinbarung ist der Anstieg des bilateralen Handelsvolumens um 25,5 Milliarden Pfund (rund 30 Milliarden Euro) jährlich bis zum Jahr 2040. Im vergangenen Jahr belief sich der Handel zwischen den beiden Ländern auf 42,6 Milliarden Pfund, wobei Indien 2024 der elftgrößte Handelspartner Großbritanniens war.
Wesentliche Handelsvorteile
Im Rahmen des Abkommens werden Zölle auf viele britische Produkte erheblich gesenkt. Besonders hervorzuheben ist die Reduzierung der Zölle auf Whisky und Gin, die von 150 % auf 75 % halbiert werden; in zehn Jahren soll der Satz auf 40 % sinken. Indische Verbraucher dürfen sich zudem auf geringere Zölle für Bekleidung freuen. Mark Kent, Vorstandschef der Scotch Whisky Association, erwartet eine signifikante Veränderung für die Whisky-Branche, da Indien einer der größten Whisky-Märkte weltweit ist.
Darüber hinaus werden auch Zölle auf Automobile, Kosmetika, Luft- und Raumfahrtprodukte sowie verschiedene Lebensmittel gesenkt. Die britische Autoindustrie wird von den Zollsenkungen auf über 100 % auf lediglich 10 % profitieren. Indiens Zollreformen könnten sich in den kommenden Jahren als finanziell vorteilhaft erweisen und werden auf über 400 Millionen Pfund geschätzt, wobei diese Zahl voraussichtlich nach zehn Jahren mehr als doppelt so hoch sein wird.
Zusätzliche Verhandlungen und zukünftige Herausforderungen
Parallel zu den Freihandelsgesprächen waren auch Verhandlungen über ein bilaterales Investitionsabkommen im Gange, das auch den Sektor der Finanzdienstleistungen umfasst. Diese Gespräche sollen aufgrund bestehender Differenzen separat fortgesetzt werden. Es ist bemerkenswert, dass die Verhandlungen über das Handelsabkommen im Januar 2022 begonnen haben und in insgesamt 13 Runden stattfanden, wobei sie während der Parlamentswahlen in Großbritannien und Indien 2024 ausgesetzt wurden.
Die Dringlichkeit der Gespräche wurde durch die von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle weiter verstärkt. Das Abkommen symbolisiert die Bestrebungen Großbritanniens nach einer unabhängigen Handelspolitik nach dem Brexit, insbesondere, weil Hoffnungen auf ein eigenes Handelsabkommen mit den USA bisher nicht erfüllt wurden.
Obwohl der Text des Abkommens derzeit noch nicht veröffentlicht wurde und einer rechtlichen Prüfung bedarf, wird bereits jetzt eine jährliche wirtschaftliche Steigerung für Großbritannien von 4,8 Milliarden Pfund prognostiziert, im Vergleich zum Bruttoinlandsprodukt von 2,6 Billionen Pfund im letzten Jahr.
Für britische Firmen wird sich die Möglichkeit eröffnen, sich um mehr Aufträge in Indien zu bewerben, während indischen Arbeitnehmern der Zugang zu Stellen in Großbritannien erleichtert wird. Das umfassende Handelsabkommen könnte somit die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Großbritannien und Indien nachhaltig verändern und beide Nationen in eine neue Handelsära führen.
Weitere Informationen über das Handelsabkommen sind in den Berichten von FAZ, Tagesschau, und Marketscreener zu finden.
Details | |
---|---|
Ort | Großbritannien, Vereinigtes Königreich |
Quellen |