Helferinnen aus Schwäbisch Gmünd nähen Tarnnetze für Ukraine-Soldaten!

In Schwäbisch Gmünd unterstützen Frauen mit Tarnnetzen die Ukraine. Die Initiative “Beregini” sucht Spenden und Helfer.
In Schwäbisch Gmünd unterstützen Frauen mit Tarnnetzen die Ukraine. Die Initiative “Beregini” sucht Spenden und Helfer. (Symbolbild/NAG)

Rinderbachergasse 11, 73525 Schwäbisch Gmünd, Deutschland - In Schwäbisch Gmünd engagiert sich die Initiative „Beregini“, die von Kateryna Schlijenkova ins Leben gerufen wurde, um Unterstützung für die Ukraine zu leisten. Kateryna, die 2014 aus Donezk nach Charkiw floh und 2022 nach Deutschland kam, hat die Initiative 2022 mit dem Ziel gegründet, durch das Nähen von Tarnnetzen Soldaten zu helfen. Die Produktionsstätte befindet sich in der Rinderbachergasse 11, wo die engagierten Helferinnen werktags zwischen 9 und 17 Uhr Spenden entgegennehmen. Es ist keine Anmeldung erforderlich, und viele Bürger der Stadt haben sich bereit erklärt, Material wie alte Bettlaken, Baumwolle in hellen Farben sowie Kartons und Netze zu spenden. Bislang wurden mehr als 300 Tarnnetze, überwiegend nach Charkiw und Donbas, versandt. Ein Dankesbrief von Soldaten zeigt die Bedeutung dieser Unterstützung auf.

Aktuell setzt die Initiative ihre Arbeit mit einer reduzierten Anzahl von Helferinnen fort. Kateryna ist in die Ukraine zurückgekehrt, und nur noch fünf Frauen sind aktiv im Projekt. Trotz des Engagements haben die Helferinnen mit einem Mangel an Materialien zu kämpfen. Ihre Stoffvorräte sind für die nächsten zwei Monate ausreichend, und die benötigten Trägernetze verursachen hohe Kosten. Unterstützung erhält die Initiative von einer älteren deutschen Frau, die regelmäßig Materialspenden bringt. Der Bedarf an weiteren Spenden und Solidarität ist hoch, um die Arbeit fortzusetzen und die Soldaten weiterhin zu unterstützen. Die Resonanz nach einem ersten Zeitungsartikel zur Initiative war erfreulich und zeigt eine hohe Spendenbereitschaft der Bevölkerung.

Unterstützung für Flüchtlinge

Parallel zu dieser Initiative hat die Stadt Schwäbisch Gmünd einen Krisenstab eingerichtet, um die Unterbringung von Flüchtlingen aus der Ukraine zu koordinieren. In bis dato über 150 gemeldeten Wohneinheiten wird die akute Notlage der ankommenden Geflüchteten schnellstmöglich behoben. Dies erfolgt zunächst durch die Sicherstellung der Gesundheitsversorgung und der Verpflegung, bevor die Unterkünfte organisiert werden. Integrationsmaßnahmen, wie Sprachkurse und Kinderförderung, folgen in einem späteren Schritt.

Erster Bürgermeister Christian Baron bedankt sich bei der Bevölkerung für die Hilfsbereitschaft und ermutigt, freien Wohnraum für Flüchtlinge über ein Online-Formular zu melden. Menschen, die Hilfe benötigen oder Angebote zur Unterstützung haben, können sich direkt an den Krisenstab der Stadt wenden. Unter der Telefonnummer 07171/603-5040 oder per E-Mail an ukrainehilfe@schwaebisch-gmuend.de erhalten Interessierte nähere Informationen.

Kontext zur Flüchtlingssituation

Die Lage der Flüchtlinge aus der Ukraine hat sich in Deutschland seit dem Ausbruch des Konflikts erheblich entwickelt. Bis Oktober 2023 wurden etwa 1,14 Millionen geflüchtete Ukrainer aufgenommen, von denen 60 Prozent Frauen und rund 30 Prozent Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sind. Ehrenamtliche engagieren sich intensiv, um diese Fluchtbewegung zu unterstützen. Die Bundesregierung hat den Zugang zu Sprach- und Integrationskursen erleichtert, was zu einem Rekord von über 360.000 Kursteilnehmern im Jahr 2023 führte. Entwicklungsmaßnahmen wie diese sind entscheidend, da viele geflüchtete Ukrainer bereits sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen gefunden haben.

Die Bundesregierung stellt zudem sicher, dass geflüchtete Menschen aus der Ukraine, seit dem 1. Juni 2022, Leistungen aus der Grundsicherung erhalten können. Im Oktober 2023 wurden 686.000 ukrainische Geflüchtete in der Grundsicherung gezählt, darunter 471.000 erwerbsfähige Personen. Es ist ersichtlich, dass die Hilfe von Städten und Initiativen wie „Beregini“ eine wichtige Rolle in diesem humanitären Krisenmanagement spielt.

Details
Ort Rinderbachergasse 11, 73525 Schwäbisch Gmünd, Deutschland
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