Lebendiges Tauffest in Unterrombach: Glaube vereint Generationen!

Am 18. Mai 2025 fand in der Christuskirche Unterrombach ein festliches Tauffest der Evangelischen Kirchengemeinde statt.
Am 18. Mai 2025 fand in der Christuskirche Unterrombach ein festliches Tauffest der Evangelischen Kirchengemeinde statt. (Symbolbild/NAG)

Unterrombach, Deutschland - Am 18. Mai 2025 feierte die Evangelische Kirchengemeinde Unterrombach ein lebendiges Tauffest, das rund 170 Teilnehmer anzog. Der Gottesdienst, der in der Christuskirche begann, bot eine festliche Atmosphäre, in der Musik, Geschichten und Gemeinschaft im Mittelpunkt standen. Besonders hervorzuheben war die Taufe eines Kleinkindes sowie die Möglichkeit für die Gemeindemitglieder, sich ein Kreuz aus Wasser auf die Handfläche malen zu lassen. Der Posaunenchor Unterrombach sorgte für die musikalische Begleitung und trug zur feierlichen Stimmung bei. Während des Festes teilten Mitglieder der Gemeinde persönliche Taufgeschichten, was die Gemeinschaft weiter stärkte.

Ein Höhepunkt der Veranstaltung war die Entscheidung von drei Konfirmanden, sich für eine Flusstaufe im Wasser der Lein zu entscheiden. Peter Stier-Simon, Pfarrer der Gemeinde, führte die Immersionstaufe, die als die älteste Form der Taufe gilt, durch. Die Wassertemperatur betrug etwa 21 Grad, dennoch äußerten die Täuflinge keinerlei Beschwerden. Nach dem Gottesdienst hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, bei Kaffee und Kuchen, organisiert vom Elternbeirat des evangelischen Kindergartens Sandbergnest, zusammenzukommen. Das Fest endete mit einem gemeinsamen Mittagessen und einem fröhlichen Miteinander, das die Bedeutung der Taufe als Beginn eines neuen Lebens mit Jesus Christus unterstrich.

Taufpraxis im Wandel

Die Gestaltung von Taufen und Tauffeiern in evangelischen Landeskirchen hat sich in den letzten Jahren verändert. Zunehmend wünschen sich Familien Taufen außerhalb des Gotteshauses, sodass Kirchengemeinden aktiv auf diese Wünsche reagieren. Regina Sommer, Theologin an der Universität Marburg, hat in ihren Forschungen festgestellt, dass Eltern eine individuelle Feier anstreben, die ihren persönlichen Bedürfnissen und Erlebnissen Rechnung trägt. Oft finden Tauffeiern mittlerweile an Samstagnachmittagen statt, um die Anreise für Verwandte zu erleichtern.

Diese Trends spiegeln sich auch in der hohen Akzeptanz der Taufe in evangelischen Kirchen wider, wobei 95% der evangelischen Kirchenmitglieder in Westdeutschland die Taufe ihrer Kinder befürworten. Die Taufe wird oft als Familienereignis wahrgenommen, doch zeigen aktuelle Statistiken einen Rückgang der Taufen in den letzten Jahren, was unter anderem durch demografische Entwicklungen bedingt ist. Insbesondere in Ostdeutschland bleibt die Taufquote von Kindern nichtverheirateter evangelischer Mütter gering, bei etwa 25%.

Theologische Hintergründe

Das Verständnis und die Praxis der Taufe in der evangelischen Kirche sind von Differenzierungen und Pluralisierungen geprägt. Traditionell wird in der lutherischen Tradition die Taufe als ein Handeln Gottes betrachtet, welches den Getauften in die Gemeinschaft der Kirche einfügt. In der reformierten Tradition hingegen liegt der Fokus auf der Taufe als Zeichen zur Vergewisserung des Glaubens. Diese unterschiedlichen Perspektiven spiegeln sich in den Taufpraktiken wider und führen zu einer komplexen Debatte über die Kindertaufe, die auch im 20. Jahrhundert von Bedeutung war.

Die Leuenberger Konkordie von 1973 versucht, Grundlinien des evangelischen Taufverständnisses zu entwickeln. Die Taufe wird stets im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes vollzogen und bleibt ein zentrales Element des Glaubenslebens. Dennoch erleben viele Gemeinden Herausforderungen, wenn es um die Vermittlung theologischer Inhalte in Taufgesprächen geht, was häufig zu einer emotionalen Überforderung von Paten und Eltern führt.

Das Tauffest in Unterrombach zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie Tradition und moderne Bedürfnisse in der evangelischen Kirche zusammenfinden können. Die Gemeinschaft und der Glaube vereinen sich in solch festlichen Anlässen, die die Taufe nicht nur als Ritual, sondern als bedeutenden Lebensweg im Glaubensleben der Täuflinge verstanden werden.

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Ort Unterrombach, Deutschland
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