Lüdenscheid: Schulen im Fokus nach Amok-Alarm – Sicherheit gewährleistet?

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Amok-Alarm in Lüdenscheid: Maßnahmen zur Sicherheit an Berufskollegs im Märkischen Kreis nach mehreren Vorfällen 2025.

Amok-Alarm in Lüdenscheid: Maßnahmen zur Sicherheit an Berufskollegs im Märkischen Kreis nach mehreren Vorfällen 2025.
Amok-Alarm in Lüdenscheid: Maßnahmen zur Sicherheit an Berufskollegs im Märkischen Kreis nach mehreren Vorfällen 2025.

Lüdenscheid: Schulen im Fokus nach Amok-Alarm – Sicherheit gewährleistet?

Die Sicherheit an Schulen steht wieder einmal im Mittelpunkt der öffentlichen Diskussion, besonders nach dem gewaltsamen Vorfall, der sich am 5. September 2025 in Essen ereignet hat. Ein 17-jähriger Schüler stach auf seine Lehrerin ein und verletzte sie schwer – ein schockierendes Ereignis, das bei vielen Schülern und Lehrern für Angst und Unsicherheit sorgte. Glücklicherweise überlebte die 45-jährige Lehrerin den Angriff, während umstehende Schüler Erste Hilfe leisteten. Der mutmaßliche Täter wurde später von einem Spezialeinsatzkommando drei Kilometer vom Tatort entfernt festgenommen und schwer verletzt. Dies wirft jedoch viele Fragen zur Sicherheit und den entsprechenden Schutzmaßnahmen an Schulen auf, besonders in der Region Märkischer Kreis, zu der auch Lüdenscheid gehört.

Die Schulen im Märkischen Kreis sind gut gerüstet: Der Schulträger Alexander Bange stellte klar, dass alle Berufskollegs mit zeitgemäßen Amokschutzanlagen ausgestattet sind, die jährlich geprüft werden. Kritische Stimmen zufolge könnten die technischen Voraussetzungen für den Amokschutz jedoch unzureichend sein. In der Tat gibt es an den Berufskollegs handfeste Handlungsempfehlungen zur Krisenprävention, die regelmäßig überprüft werden. Diese wurden nach den schrecklichen Amokläufen in Erfurt 2002 und Winnenden 2009 eingeführt, und die zuständigen Polizeidienststellen bieten Beratung zur Amokprävention an. Dabei wird aber darauf hingewiesen, dass keine reinen „Amok-Übungen“ an den Schulen durchgeführt werden; vielmehr liegt der Fokus auf Prävention und Sensibilisierung für potenzielle Gefahren.

Prävention und Krisenmanagement

In Nordrhein-Westfalen sind Amokläufe zwar selten – seit dem Jahr 2000 gab es insgesamt 15 Vorfälle, darunter fünf in NRW – jedoch besteht die Gefahr, dass der Täter bereits Opfer fordert, bevor die Polizei eintrifft. NRW-Innenminister Herbert Reul betont, dass die Polizei gut vorbereitet sei, und verwies auf den Notfallordner “Hinsehen und Handeln”. Dieser enthält Handlungsanweisungen für Schulleitungen und einen öffentlich zugänglichen Teil, der sich mit Krisenprävention und Warnsignalen für potenzielle Gewalttaten beschäftigt. Warnsignale können Rachegedanken, Drohungen oder Überlegungen zum Waffenerwerb umfassen, was im Ensemble mit der Einschätzung von Kriminalpsychologen wie Karoline Roshdi an Bedeutung gewinnt.

Roshdi empfiehlt, dass jede Schule ein Krisenteam haben sollte – ein Konzept, das nach dem Amoklauf in Erfurt entwickelt wurde. In vielen Bundesländern wie Bayern und Hamburg ist die Bildung solcher Teams bereits verpflichtend, während sie in NRW lediglich empfohlen werden. Ein gut funktionierendes Krisenteam könnte in der Lage sein, die Ernsthaftigkeit von Warnsignalen zu bewerten und notwendige Schritte einzuleiten, bevor es zu einem Vorfall kommt.

Die Rolle der Initiative Sicherheit in Schulen

Eine wichtige Unterstützung erhalten Schulen durch die Initiative Sicherheit in Schulen. Diese engagiert sich für die präventive Gestaltung eines sicheren Umfelds. Ihre Kernziele liegen in der Förderung der Krisenprävention, insbesondere im Hinblick auf Amokläufe. Ein interaktiver Vortrag der Initiative behandelt technische Präventionsmaßnahmen und bietet Möglichkeiten zur Diskussion und Auswertung bisheriger Vorfälle. Hierbei wird auch der Austausch zwischen Bildungseinrichtungen und Wirtschaftsunternehmen gesucht, um innovative Lösungen zu erarbeiten und Krisenmanagement zu stärken.

Schulen tragen eine große Verantwortung, und die Sicherheitsmaßnahmen zu verbessern ist für die Schulgemeinschaft von zentraler Bedeutung. In dieser Hinsicht zeigt sich: Die Weichen für eine sichere Zukunft an Schulen müssen rechtzeitig und vorausschauend gestellt werden. Nur so kann das Vertrauen von Schülern, Lehrern und Eltern in die Sicherheit ihrer Bildungseinrichtung langfristig gestärkt werden.

Für weitere Details zum Thema Sicherheit an Schulen und den aktuellen Stand der Präventionsmaßnahmen können Sie die Berichte auf come-on.de, WDR sowie Informationen von der Initiative Sicherheit in Schulen einsehen.