So schützt Bad Berleburg sein Zuhause vor Starkregen und Klimaschäden!
In Bad Berleburg diskutieren Bürger und Fachleute über zunehmende Starkregenprobleme und präventive Maßnahmen zum Schutz von Eigenheimen.

So schützt Bad Berleburg sein Zuhause vor Starkregen und Klimaschäden!
Die Wetterkapriolen nehmen zu – das macht sich auch in Bad Berleburg bemerkbar. Bürgerinnen und Bürger, darunter Juliane Berger, haben die Stadtverwaltung auf die Probleme während starker Gewitterregen hingewiesen. Dabei fließen Schlamm und Geröll vom Oberdorf ins Unterdorf, was bereits mehrfach zu Schäden geführt hat. Eine Hausbesitzerin erzählte, dass sie Sandsäcke an ihrer Anliegerstraße platziert hat, um Wasser in ihrer Garage zu verhindern. An ihrer Seite berichtet sie jedoch von unzureichender Unterstützung durch die Stadt.
Um die Sorgen der Anwohner zu adressieren, organisierte Bad Berleburgs Klimaschutzmanagerin Carolin Simon einen Klimaschutz-Spaziergang. Leider nahmen an diesem nur zwei interessierte Bürger teil, was die Problematik unterstreicht, dass viele das Ausmaß der Gefahren aus nicht so ernst nehmen. Lennard Stach vom Energieverein Siegen-Wittgenstein erklärte den Teilnehmern den Unterschied zwischen Hochwasser und Starkregen, wobei er warnte, dass zukünftige extreme Wetterereignisse nicht auszuschließen sind. Er wies darauf hin, dass bei starkem Regen Teile des Unterdorfs knietief im Wasser stehen könnten.
Vorbereitungen für die Zukunft
Achim Vorbau, der Betriebsleiter des Wasserwerks, betonte, dass, auch wenn extreme Wetterereignisse derzeit eher selten sind, die Vorbereitungen nicht vernachlässigt werden dürfen. Empfehlungen zur Prävention beinhalten unter anderem das Sichern von Lichtschächten und das Aushub von Gräben. Darüber hinaus hat Marc Schönert, ein engagierter Bürger und Mitarbeiter der Stadtverwaltung, Drainagen angelegt, um den Wasserabfluss zu verbessern.
Ein weiterer Aspekt, den Stach thematisierte, war die Rolle versiegelter Flächen – sie behindern den Wasserabfluss und verschärfen die Lage in Zeiten von Starkregen. Marion Baltes brachte zudem den Vorschlag auf, Lichtschächte vor Starkregen zu sichern, um den Versicherungsschutz nicht zu gefährden. Dies wird besonders wichtig, wenn man die aktuellen Trends im Bereich der Versicherungen betrachtet.
Versicherungsschutz vor Elementarschäden
Laut der Verbraucherzentale ist der Abschluss einer Elementarschadenversicherung ein essenzieller Schritt für Hausbesitzer, um sich gegen die Auswirkungen von naturbedingten Ereignissen abzusichern. Die Elementarschadensversicherung, die in der Regel nur als Zusatz zur klassischen Wohngebäude- und Hausratversicherung erhältlich ist, wird immer wichtiger. Dabei ist zu beachten, dass Beitragsunterschiede zwischen den Versicherern erheblich sein können. Unabhängige Beratungen, wie sie von der Stiftung Warentest oder der Verbraucherzentrale angeboten werden, können hier sehr hilfreich sein.
Die Daten zum Klimawandel sprechen für sich: Extremwetterereignisse nehmen in Deutschland zu. Im Jahr 2024 verursachten Naturgefahren versicherte Schäden in Höhe von rund sechs Milliarden Euro – das ist doppelt so viel wie im Durchschnitt der letzten Jahre. Besonders stark betroffen sind dabei Überschwemmungen durch Starkregen. Die Versicherungsbeiträge steigen, vor allem für Wohngebäudeversicherungen, und Immobilien in Hochwassergefährdeten Zonen müssen mit steigenden Kosten rechnen, da sie um bis zu 300 Prozent teurer werden können, wie HNA berichtet.
Aktuell ist etwa die Hälfte der Wohngebäude in Deutschland gegen solche Naturgefahren nicht versichert, da Standardverträge meist nur Feuer- und Sturmrisiken abdecken. In diesem Zusammenhang wird die Diskussion über die Einführung einer Pflichtversicherung gegen Elementarschäden immer lauter, insbesondere nach den Hochwassern 2021. Dabei bleibt abzuwarten, in welcher Form und wann solche Reformen tatsächlich umgesetzt werden.
Mit präventiven Maßnahmen wie baulichen Anpassungen, höheren Elektroinstallationen und dem Verzicht auf Neubauten in Überschwemmungsgebieten will die Politik die Versicherungsdichte erhöhen und die Bevölkerung besser schützen. Die aktuelle Lage in Bad Berleburg zeigt jedoch, dass das Bewusstsein und die Vorbereitungen auf die kommenden Herausforderungen noch intensiviert werden müssen.